02.01. – 17.03. | Ausstellung: „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ | Leipzig

Führungen Mo-Fr: 9-16 Uhr möglich | Neues Rathaus der Stadt Leipzig, Untere Wandelhalle

Autor_innen: Erich-Zeigner-Haus e.V.

Die Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des United States Holocaust Memorial Museums widmet sich einer zentralen Frage: Wie war der Holocaust möglich? Die Rolle Adolf Hitlers und anderer führender Persönlichkeiten der NSDAP für die Durchführung der NS-Rassenpolitik ist unbestreitbar. Doch die Abhängigkeit dieser Tätergruppe von unzähligen anderen Menschen ist weniger bekannt. Im NS-Deutschland und im von Deutschland dominierten Europa entwickelten sich überall – in Regierung und Gesellschaft – Formen von Zusammenarbeit und (Mit-)Täterschaft, wo immer Opfer von Verfolgung und Massenmord auch lebten.

Die Ausstellung untersucht die Rolle der gewöhnlichen Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Dazu gehörten Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Vorteilsnahme, Ansehen in der Gemeinschaft, Gruppenzwang oder Chancen auf materiellen Gewinn. Die Ausstellung zeigt aber auch Personen, die den Möglichkeiten und Versuchungen, ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in extremen Zeiten Alternativen zu Kollaborationen und Täterschaft gibt.

Die Ausstellung wird durch ein pädagogisches Angebot für Schülerinnen und Schüler begleitet. Hierbei wird ein partizipativer Lernansatz verfolgt und lokale Bezüge hergestellt. Durch Dialoge, Fragen und Analyse des historischen Materials werden die Teilnehmenden dabei unterstützt, die Ausstellung zu erkunden und zu verstehen, wie sich der Holocaust aus der Gesellschaft heraus entwickeln konnte. In diesem Lernprozess spielen die Teilnehmenden eine entscheidende Rolle: Sie erarbeiten sich die Bedeutung der historischen Ereignisse und inwiefern diese für sie in der Gegenwart relevant sind. Die pädagogische Begleitung erfolgt durch das Schulmuseum Leipzig und den Erich-Zeigner-Haus e.V.

Die Präsentation der Ausstellung ist eine Kooperation zwischen der Stadt Leipzig und dem United States Holocaust Memorial Museum. Weitere Informationen zu den pädagogischen Angeboten und der Anmeldung finden Sie hier.

Wo? Neues Rathaus der Stadt Leipzig, Untere Wandelhalle

Wann? 02.01. – 17.03.2023

Weitere Informationen hier

Flyer zum Download hier (PDF)

Erich-Zeigner-Haus e.V.

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