09.10.19 | Workshop „Die sollen sie sich eben anpassen…“ | Dresden
16:00 – 20:00 riesa efau, Raum Medienwerkstatt, Adlergasse 14, 01067 Dresden
Eine kritische Auseinandersetzung mit der Debatte um Kultur und Integration in der Migrationsdebatte
Kultur und Integration sind zwei Begriffe, die wie keine anderen die Debatte um Migration in Deutschland prägen. Je nach Intention wird die Kultur „der Anderen“ als etwas Bereicherndes, häufig aber auch als etwas Problematisches, „nicht hierher Passendes“ angesprochen. Daran anschließend ist die Integrationsdebatte von der Aufforderung an migrierte Menschen und Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund „sich in die Gesellschaft zu integrieren“ dominiert – was nichts anderes meint, als sich an das Bestehende anzupassen.
In unserem Workshop wollen wir uns mit den genannten Sichtweisen kritisch auseinandersetzen. Zunächst wollen wir uns damit beschäftigen, wie der Kulturbegriff in den aktuellen Debatten definiert und benutzt und auf welche Weise „deutsche“ Kultur konstruiert wird. Darauf aufbauend möchten wir eine alternative Sichtweise zu einem geschlossenen, an wie Nation oder Herkunft gebundenen Kulturbegriff entwickeln. Vor diesem Hintergrund möchten wir die Frage diskutieren, wie sich eine „deutsche Kultur“ unter der Realität der Migrationsgesellschaft eigentlich definieren lässt.
Im zweiten Teil möchten wir den Integrationsbegriff näher betrachten. Integration wird soziologisch als „soziale Einbeziehung bisher ausgeschlossener Individuen oder Gruppen“ definiert. Daher wollen wir der Frage nachgehen, inwieweit die gegenwärtige Auslegung von „Integration“ als Anpassungsforderung dazu beiträgt, die gesellschaftliche Teilhabe für Migrant*innen zu ermöglichen. Auf dieser Basis möchten wir jenseits des „Integrationsimperativs“ (Paul Mecheril) Schritte diskutieren, die zur Erreichung einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe migrierter Menschen notwendig sind. Mit dem Ansatz der „Migrationsgesellschaftlichen Öffnung“ möchten wir vorstellen, welchen Beitrag Organisationen und Institutionen dazu leisten können und müssen.
Anmeldung: Mail mit Name, Vorname, ggf. Institution an partizipation@pokubi-sachsen.de
Eintritt: es wird um eine Spende
gebeten
Eine Veranstaltung der Landesarbeitsgemeinschaft
politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V. im Rahmen
der Interkulturellen Tage 2019 in Dresden