13.10.21 | Erinnerungspolitischer Fachtag 2021: Erinnern im Dialog?! Sächsische Erinnerungs- und Gedenkarbeit – Bilanz von 30 Jahren | Mittweida
10:00 Uhr | Hochschule Mittweida
Autor_innen: sLAG
Der Erinnerungspolitische Fachtag ist eine jährliche Veranstaltung, auf der wechselnde Themen und Problemlagen in der Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit verhandelt werden. Dieses Jahr steht der Fachtag unter dem Titel „Erinnern im Dialog?! Sächsische Erinnerungs- und Gedenkarbeit. Bilanz von 30 Jahren“. Die sächsische Erinnerungspolitik ist seit der Gründung des Freistaates ein politisch sehr umkämpftes Feld gewesen, was sich beispielhaft an den Auseinandersetzungen am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung bis in die Zweitausender Jahre, an den bis heute ungelösten Umgang mit dem 13. Februar in Dresden oder den Diskussionen um die Ausrichtung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und das Handeln ihres umstrittenen ehemaligen Geschäftsführers, der letztes Jahr nach rassistischen und antisemitischen Äußerungen entlassen wurde, zeigte. Zudem stehen die Gedenkstätten bundesweit vor vielfachen Herausforderungen, wie eine sich diversifizierende Gesellschaft, die digitale Transformation und der Übergang in eine Zeit ohne lebende Zeitzeug*innen. Vor dem Hintergrund dieses institutionellen und strukturellen Umbruchs wollen wir dieses Jahr zunächst einen Blick zurück wagen.
Der diesjährige Fachtag findet in Kooperation mit der Hochschule Mittweida / Fakultät Soziale Arbeit sowie Weiterdenken – Heinrich Böll Stiftung Sachsen statt.
Anmeldung unter info@slag-aus-ns.de.
Veranstaltungsort: Hochschule Mittweida, Zentrum für Medien und Soziale Arbeit, Bahnhofstraße 15, 09648 Mittweida
Programm
09:30 Ankunft
10:00 Begrüßung | Tagesprogramm
Auftaktvortrag: Entstaatlichung von Erinnerungsarbeit?; anschließend Diskussion
Prof. Dr. Uwe Hirschfeld (sLAG)
11:00 Kaffeepause
11:30 Block 1: Staatliche Gedächtnispolitik
„Besondere Stützpunkte der demokratischen Erinnerungskultur.“ Zur Transformation ostdeutscher KZ-Gedenkstätten nach 1989
Dr. Insa Eschebach
Sonderfall Sachsen? Das Erbe der Totalitarismustheorie
Dr. des. Ann Katrin Düben, Gedenkstätte Breitenau
13:00 Mittagspause
14:00 Block 2: Regionales Erinnern und kommunale Verantwortung
Das Verschwinden der NS-Geschichte in der Nachwendezeit aus den Museen im Osten
Christian Hirte, Brandenburgische Museen
Der Umgang mit dem NS im städtischen Gedächtnis am Beispiel des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig
Dr. Johanna Sänger, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Deutsche Opfer, deutsche Täter? Die Auseinandersetzung um den 13. Februar 1945 in Dresden
Prof. Dr. Christoph Meyer, HS Mittweida / Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung
15:30 Kaffeepause
16:00 Block 3: Zivilgesellschaft und bürgerschaftliche Erinnerungspraxis
Welche Opfergruppen, welche Täterschaften und welche Inhalte und Zugänge sind in der sächsischen Erinnerungskultur bisher unterrepräsentiert?
Kathrin Krahl, Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen
Umgang mit dem baulichen Erbe der NS-Verbrechen im Kontext unterschiedlicher Interessen von staatlicher/kommunaler Gedenkpolitik vs. zivilgesellschaftlicher Erinnerungsarbeit
tbd
Vernetzung zu Archivierung und Datenbanken in der zivilgesellschaftlichen Erinnerungsarbeit
Anke Binnewerg, pink tank
Open Space Vernetzung
tbd
17:00 Abschluss und Übergang zum Abendprogramm
17:15 Pause
18:15 „Durch das Gedächtnis ein Riss? Perspektiven des Erinnerns“ Dialog kontrovers extra
Öffentliche Podiumsdiskussion im Rahmen des IKKS der HS Mittweida
Teilnehmer*innen: Dr. Elke Gryglewski (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten), Dr. Markus Pieper (Stiftung Sächsische Gedenkstätten), Prof. Dr. Thomas Lindenberger (Hannah-Arendt-Institut), Daniela Schmohl (sLAG)
20:00 Theatervorstellung
ER WAR JA NICHT MAL DEUTSCH, DER WALD (Solostück)
Soheil Boroumand
In Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung
