16.10.19 | Männerliebe ist nicht nur Heimatsache. Geschlechterpolitische Angebote der »Identitären« für junge Frauen | Görlitz
9:00 – 16:00 Jugendhaus Wartburg, Johannes-Wüsten-Str. 21 02628 Görlitz
Spätestens seit der Urteilsverkündung im NSU-Prozess scheint das Bild von Mädchen und Frauen in neonazistischen Strukturen, die lediglich als Mütter oder »Freundin von …« auftreten, überholt zu sein. Auch bei neueren neofaschistischen oder völkischen Gruppen wie den »Identitären« finden sich vermehrt junge Frauen, die sich rebellisch und unabhängig präsentieren. Das wirkt zum Teil sonderbar, da das Frauenbild entsprechender Gruppen weitgehend auf deren Gebärfähigkeit und Neigung zu Sorge- und Reproduktionstätigkeiten reduziert ist.
Anknüpfungspunkte finden sich auch eher in rassistischen Ausdeutungen von sexueller Gewalt und Gemeinschaft. In der Auseinandersetzung mit Rassismus oder Neonazismus richten sich pädagogische Interventionen noch zu oft an Repräsentationen kämpferischer junger Männer aus. Junge Frauen geraten dabei oftmals aus dem Blick oder werden, bei einer Inszenierung als Straßenkämpferin und Aktivistin, vorrangig als irritierend empfunden.
Die Veranstaltung setzt sich am Beispiel der »Identitären« mit Motiven junger Frauen und Mädchen auseinander, sich in neofaschistischen oder rassistischen Gruppen zu organisieren. Dafür wird auf (geschlechtliche) Identifikationsangebote geschaut, welche diese Gruppen offerieren und der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten und Ansätze es für mädchenarbeiterische Projekte und Settings gibt, alternative, emanzipatorische und attraktive Identifikationsangebote und Gruppenerfahrungen bereitzustellen.
Referent*innen:
Judith Goetz & Romy Nowak
Kosten: (inklusive Verpflegung)
Mitglieder: 25,00 Euro
Nichtmitglieder: 35,00 Euro
Ansprechpartner*in:
Romy Nowak
Telefon: 0371/5336422
E-Mail: nowak@agjf-sachsen.de

Anmeldung online unter https://agjf-sachsen.de/seminare/maennerliebe-ist-nicht-nur-heimatsache.html