20.04 | 2 Residencies | Chemnitz
Autor_innen: RAA – Sachsen e.V.
Ausschreibung: Residencies in den Arbeitsbereichen Forschung & Archiv
Offener Prozess – ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex schreibt für 2025 drei Residencies in Chemnitz aus: Die Arbeitsbereiche Forschung und Archiv suchen Interessierte, die sich aus wissenschaftlicher oder künstlerischer Perspektive mit einer selbst gewählten Fragestellung mit dem NSU-Komplex auseinandersetzen wollen.
Residency im Arbeitsbereich Forschung
- Titel: Die langen Linien rechter Vergemeinschaftung in Südwestsachsen
- Kurzbeschreibung: Ziel des Projekts ist die Auseinandersetzung mit den langen Linien rechter Radikalisierungsprozesse in Chemnitz und Südwestsachsen. Dabei kann der Fokus sowohl auf einer spezifischen Untersuchung des NSU-Netzwerks und rechter Strukturen im Allgemeinen als auch in der Beschäftigung mit der lokalen politischen Raumkultur bzw. Mentalitätsgeschichte liegen. Vor dem Hintergrund ostdeutscher Gesellschaftsgeschichte und der Stadt Chemnitz mit ihren multiplen Brüchen der letzten 35 Jahre soll für ein (möglichst) bisher unbeachtetes Thema Öffentlichkeit geschaffen werden. Dieses sowohl für ein lokales, als auch ein überregionales Publikum Relevanz entfalten können. Angeknüpft werden kann beispielsweise an lokale Debatten über die Zeit der Baseballschlägerjahre, die lokale Verarbeitung des Sommers der Migration (2015 ff), aber auch an Überlegungen zum räumlichen Spannungsverhältnis von (lokal ansässigen) Täter:innen und (vermeintlich abwesenden) Opfern des NSU-Netzwerks.
- Zeitraum: zwischen 1. August und 31. Oktober 2025
- Ausschreibungstext im Detail
- Bewerbung mit Projektskizze und erster Fragestellung, Lebenslauf und Portfolio bis 20. April 2025 an residency@offener-prozess.de mit dem Betreff „Residency Forschung 2025“
Residency im Arbeitsbereich Archiv
- Titel: Gegen den Strom oder überhaupt im Strom? Migrantische Zukunft Ostdeutschlands archivieren
- Kurzbeschreibung: Archive sind Institutionen der Sammlung und Organisation von Wissen. Sie stehen in spezifischen Traditionen der Wissensproduktion und beteiligen sich an den gesellschaftlichen Konstruktionen des kollektiven Gedächtnisses. Das Archiv von Offener Prozess – ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex versteht sich abseits von hegemonialen Logiken dieser Konstruktionen. Es soll eine aktive Rolle in der Gestaltung der Gegenwart einnehmen und zu Vorstellungen anderer Zukünfte einladen. Um die Möglichkeiten von Kunst im Archiv von Offener Prozess zu erproben, laden wir zur Bewerbung für eine Residency ein.nhaltliche Schwerpunkte sind hier die Rolle des ostdeutschen Erfahrungsraumes und der Perspektiven der Betroffenen von rechtem Terror und rechter Gewalt, aber auch ostdeutsche Migrationsgeschichte und gegenwärtige Protestbewegungen, welche rechtsmotivierter, rassistischer und antisemitischer Gewalt etwas entgegensetzen.
- Zeitraum: zwischen 1. September und 30. November 2025
- Ausschreibungstext im Detail
- Bewerbung mit Projektskizze und erster Fragestellung, Lebenslauf und Portfolio bis 20. April 2025 an residency@offener-prozess.de mit dem Betreff „Residency Archiv 2025“