21.-23.11.19 | Seminar: Vorhang auf und Bühne frei? Das Wirken von Kulturinstitutionen rassismuskritisch reflektieren | Chemnitz
21.11. 10:00 – 23.11. 17:00 Kunstsammlungen Chemnitz, Museum am Theaterplatz, Theaterplatz 1, D-09111 Chemnitz
Migration und Rassismus sind in den vergangenen Jahren zu öffentlich intensiv diskutierten Themen geworden. Sie prägen Kommunikation in privaten, beruflichen und öffentlichen Zusammenhängen und gelten als Zündstoff „gesellschaftlicher Polarisierung“.
Die repräsentativen Kulturinstitutionen sehen sich dabei zunehmend aufgefordert, sich in Bezug auf diese gesellschaftlichen Entwicklungen zu positionieren und mit ihren Möglichkeiten kultureller Bildung Verständigungsprozesse zu initiieren. Zugleich verstehen und präsentieren sich Museen, Theater, Galerien, Einrichtungen für Literatur, Kunst, Tanz etc. immer mehr als öffentliche und demokratische Räume, in welchen gesellschaftliche Fragen verhandelt werden. In diesem Zusammenhang sind auch Fragen von Bedeutung, die Institutionen selbst kritisch in den Blick nehmen, wie etwa: Wer ist an der Wissensproduktion beteiligt? Wer wird mit welchen Bildungsangeboten auf welche Weise adressiert? Welche Bilder und Narrative sind vorherrschend? Wessen Perspektiven fehlen? Wie kommt das?
Solche Fragen dienen der Analyse, inwieweit die Kulturinstitutionen die Gesellschaft in ihrer Pluralität repräsentieren (können) und ob und wie sie in ihrem Wirken möglicherweise Ausschlüsse marginalisierter Gruppen (re-)produzieren. Um diskriminierungssensible Antworten finden zu können, halten wir eine kritische Auseinandersetzung in der eigenen Institution mit den komplexen migrationsgesellschaftlichen Macht- und Ungleichheitsverhältnissen für unerlässlich.
Hier setzt unser Angebot rassismuskritischer politischer Bildung an. Zunächst möchten wir uns mit der Komplexität migrationsgesellschaftlicher Realität und Rassismus als einem wirkmächtigen gesellschaftlichen Macht- und Ungleichverhältnis beschäftigen. Dies wird durch Wissensvermittlung, Diskussionen, interaktive Methoden und Arbeit mit Materialien realisiert, wobei die Erfahrungen der Teilnehmenden produktiv einbezogen werden. Ausgehend von den so gewonnenen Erkenntnissen werden wir ableiten, was daraus für die Arbeit „vor und hinter den Kulissen“ von Kultureinrichtungen folgt. Was bedeutet dies beispielsweise für das Selbstverständnis der Institution, die Haltung und das Handeln der Teammitglieder, die Organisationsstruktur, die Außendarstellung, die Beteiligung von Akteur*innen oder die Auswahl der Programminhalte?
Zielgruppe
Wir laden Menschen aus der vielfältigen kulturellen Landschaft herzlich zu dieser Fortbildung ein, die – unabhängig von ihrer konkreten Rolle – in einer Kulturinstitution oder im Bereich der kulturellen Bildung tätig sind.
Seminarzeiten
21.11.2019 10-17 Uhr | 22.11.2019 9-16 Uhr | 23.11.2019 10–17 Uhr
Ort
Kunstsammlungen Chemnitz, Museum am Theaterplatz, Theaterplatz 1, D-09111 Chemnitz
Kosten
60 € – für Verdienende
30 € – für Nicht-Verdienende
Mittagessen wird während der Seminartage bereitgestellt.
Anmeldung
Bitte melden Sie sich bei Interesse per E-Mail (ggf. unter Angabe der Institution) unter kontakt@pokubi-sachsen.de bis zum 07.11.2019 an.
Bitte teilen Sie uns bei der Anmeldung mit, welchen TN-Beitrag Sie zahlen werden, ob Sie eine Übernachtung im Hotel benötigen und ob Sie Lebensmittelunverträglichkeiten oder Diätwünsche haben bzw. ob Sie vegan verpflegt werden möchten. Die Fortbildung ist in deutscher Sprache konzipiert. Bitte schreiben Sie uns, was wir tun können, um Ihre Teilnahme zu ermöglichen. Bei Bedarf organisieren wir gerne eine Sprachmittlung oder Kinderbetreuung. Die Räumlichkeiten sind leider nicht rollstuhlgerecht.
Referent*innen
Anna Nikolenko & Peter Streubel