23.08.19 | Fachtag: So geht demokratisch. Auseinandersetzung mit demokratieablehnenden Haltungen in Jugend- und Sozialräumen | Bischofswerda
Rathaus Bischofswerda
Rassistische, völkisch-nationalistische, gewaltakzeptierende und andere demokratieablehnende Haltungen können über ursachenbezogene Strategien nur dann erfolgreich abgebaut werden, wenn das Lebensumfeld diese klar benennt und Alternativen ermöglicht. Dazu müssen strukturbeeinflussende und deutungsmächtige Akteur*innen innerhalb eines Sozialraums sowie Beziehungspersonen für Kinder und Jugendliche in die Lage versetzt werden, sowohl die sozialisationsrelevanten Strukturen als auch Diskursräume zu gestalten, um die politisch-soziale Sozialisation entsprechend zu prägen.
Auf sie kommt die Herausforderung zu, ihre jeweiligen Wirkungsfelder verständigungsorientiert, vielfältig und demokratisch zu gestalten. Dies bedeutet, Verantwortliche nicht nur für ablehnende Haltungen zu sensibilisieren, sondern ihnen auch Kompetenzen zu vermitteln, Sorge für Verhältnisse zu tragen, in denen (junge) Menschen möglichst wenig strukturellen Ausgrenzungskonstellationen oder Ungleichheitsrepräsentationen ausgesetzt werden.
Nur durch eine im eigenen Alltag erlebte Mitbestimmung, kann ein demokratisches Verständnis von Demokratie in der eigenen Lebensgestaltung als relevant erlebt werden. Im Rahmen einer Wissenschaft-Praxis-Kooperation wurden mit sechs Bildungsträgern in unterschiedlichen ländlich geprägten Regionen Deutschlands Fort- und Weiterbildungsangebote für professionelle und zivilgesellschaftliche Akteur*innen entwickelt, die auf konkrete sozialräumliche Bedarfs- und Problemlagen des Umgangs mit Neonazismus, Rassismus, Gewalt und anderen Ablehnungskonstruktionen zielten.
Durch eine Vernetzung der lokalen Akteur*innen demokratischer Strukturen sollten Interaktionsweisen gestärkt und alltagsnahe und handlungsorientierte Ansätze politischer Bildung und Sozialer Arbeit miteinander verzahnt werden. Im Projektzeitraum zwischen 2017 bis 2019 fand eine Umsetzung mit Praktiker*innen verschiedener Lokalräume auch in Sachsen statt. Auf der Tagung werden Ergebnisse der Prozesse wie auch der wissenschaftlichen Begleitforschung zu Handlungsmöglichkeiten und Grundlagen strategischer Interventionen vorgestellt.
Referent*in: Prof. Kurt Möller (angefragt)
Methoden: Impulse, Arbeitsgruppen
Zielgruppe: Fachkräfte der Jugendhilfe und Sozialen Arbeit sowie zivilgesellschaftlich EngagierteKosten:
Mitglieder: kostenfreiAnsprechpartner*in:
Kai Dietrich
(0371) 5 33 64 – 24Die Fachtagung findet vorbehaltlich der Förderzusage durch den Programmträger statt.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Bautzen im Rahmen des Projektes »Land in Sicht!« statt.