25.09.19 | NSU-Monologe und Ausstellung Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 | Döbeln

18:00 St. Nicolaikirche Döbeln

Mindestens 183 Menschen sind seit Anfang 1990 durch rechte Gewalttaten ums Leben gekommen. Jedes Jahr sterben weitere Menschen aufgrund rechter, rassistischer, antisemitischer, sozialdarwinistischer oder heterosexistischer Motive. Es gibt viele Tote, die niemals Schlagzeilen machten und von deren Schicksal keine Statistik zeugt. Die Ausstellung „Opfer rechter Gewalt seit 1990“ erinnert an diese Menschen und thematisiert zugleich die anhaltende Verdrängung rechter Gewalt. Die Ausstellung der RAA Sachsen Opferberatung ist dank Treibhaus e.V. und der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Döbeln vom 25.09. bis zum 12.10. in der St. Nicolaikirche Döbeln zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung am 25. September werden die „NSU Monologe“ gezeigt.

»NSU-Monologe« ist ein von der Bühne für Menschenrechte entwickeltes Theaterstück, das die jahrelangen Kämpfe dreier Familien thematisiert, die Opfer des NSU geworden sind – der Familien von Elif Kubaşık, Adile Şimşek und İsmail Yozgat. Das Theaterstück zeigt den Mut der Hinterbliebenen, in der ersten Reihe eines Trauermarsches zu stehen, die Willensstärke, die Umbenennung einer Straße einzufordern und den Versuch, die eigene Erinnerung an den geliebten Menschen gegen die vermeintliche Wahrheit der Behörden zu verteidigen. 

Die »NSU-Monologe« sind dokumentarisches, wortgetreues Theater. Sie liefern intime Einblicke in das Leben mit dem Verlust, in den Kampf der Angehörigen um Wahrheit und sind in Zeiten des Erstarkens von Rechtsextremismus an Aktualität kaum zu überbieten.

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