27.08. – 07.09. | Klimacamp Leipziger Land 2021 | Leipziger Umland

Uhrzeit je nach Programmpunkt | Störmthaler See

Autor_innen: KIB e.V.

Wir freuen uns zu verkünden, dass es in diesem Jahr schon zum vierten Mal in Folge
ein Klimacamp im Leipziger Land geben wird. Es findet vom 27.08.-07.09.2021 statt und will
eine kritische sozial-ökologische Perspektive auf das Geschehen rund um den Flughafen
Leipzig/Halle einnehmen. Dafür solidarisieren wir uns mit dem Aktionsbündnis CancelLEJ so-
wie lokalen Bürger:inneninitiativen, die sich bereits gegen den Flughafenausbau stark machen.

Im diesjährigen Camp steht damit die Mobilitätsgerechtigkeit im Fokus. Mobilitätsgerechtigkeit
ist ein globales Thema, dem wir hier vor Ort am Flughafen Leipzig/Halle (LEJ) konkret begeg-
nen können, denn das Geschehen am LEJ ist gleich auf mehreren Ebenen nicht mobilitätsge-
recht.

„Der Flughafen Leipzig/Halle ist nicht mobilitätsgerecht, weil er ein zentraler Punkt für Abschie-
bungen ist“, erklärt Maja Schmidt, Pressesprecherin vom Klimacamp Leipziger Land. Im
deutschlandweiten Vergleich nimmt der LEJ den fünften Platz auf der Rangliste von Abschie-
bungen ein. „Allein im Jahr 2019 wurden hier 1.100 Menschen abgeschoben, darunter auch 24
erkrankte Personen. 14 Familien wurden auseinandergerissen. Wir wollen Bleiberecht für alle
statt Abschiebungen. Wir fordern ein Ende rassistischer Grenzpolitiken, in denen die Staatsan-
gehörigkeit entscheidet, welches Leben wertvoll ist“ ergänzt Schmidt.

Der Flughafen Leipzig/Halle ist nicht mobilitätsgerecht, weil die Fluglärmbelästigung einseitig
zu Lasten der Anwohner:innen geht. Schon jetzt verursacht der stetige Fluglärm bei diesen
gesundheitlichen Schäden. Der geplante Ausbau würde diese Folgeschäden noch erheblich
steigern. Die gesundheitsschädliche Wirkung des Flughafens wird von wissenschaftlicher Seite
bestätigt – etwa in dem Lärmmedizinischen Gutachten des Kardiologen Prof. Dr. Thomas Mün-
zel. Wir fordern, dass Mobilität von einzelnen nicht auf Kosten der Gesundheit anderer gehen
darf.

Maja Schmidt erläutert: „Der Flughafen Leipzig/Halle ist nicht mobilitätsgerecht, weil er als
zweitgrößter deutscher Frachtflughafen und DHL-Drehkreuz schon jetzt dem Klima massiv mit
zwei Millionen Tonnen CO2-Ausstoß jährlich schadet. Den Flughafen noch weiter auszubauen,
bedeutet den Klimawandel noch zusätzlich anzuheizen. Hinter den hier ankommenden und
abliegenden Waren stecken ausbeuterische Arbeitsbedingungen in der Logistik in Deutschland
und in Ländern v.a. des globalen Südens. Wir fordern daher eine Abkehr vom „immer mehr“ der
kapitalistischen Konsumgesellschaft, die nur auf Basis von Ausbeutung weiter wachsen kann.“

Das Klimacamp Leipziger Land ist Teil einer wachsenden globalen Bewegung für Klimagerech-
tigkeit. Es ist auch ein basisdemokratisch organisierter Prozess, an dem sich Menschen aus
vielfältigen Kontexten beteiligen. Es wird in Zusammenarbeit mit Aktiven aus der Region orga-
nisiert, die sich für Klimaschutz, Mobilitätsgerechtigkeit und Menschen auf der Flucht einsetzen.
Wichtiger Bestandteil des Camps ist ein umfangreiches Bildungsangebot mit Kursen und Work-
shops, Diskussionen und Exkursionen.
Aufgrund der Pandemie-Situation wird die Teilnehmer:innenzahl dieses Jahr begrenzt sein und
per Anmeldung erfolgen.

Weitere Informationen hier

Und hier (Pressemitteilung vom 27. Juli 2021)

Redaktion TolSax

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