Ein Workshop zu immateriellem Erbe und Antirassismus
Anders als Museumsobjekte und Archivdokumente ist immaterielles Erbe eine Chance für Gegen-Erinnerungen migrantisierter und von Rassismus betroffener Menschen. Seit 2018 sammelt das künstlerisch-kuratorische Projekt „Kein schöner Archiv“ von Michael Annoff und Nuray Demir Praktiken und Traditionen der postmigrantischen Gesellschaft. Immaterielles Erbe lässt sich nicht in einen Schaukasten sperren. „Living Heritage“, wie es daher auch heißt, wird in seinen Communities gelebt und weitergegeben. Oder es verschwindet endgültig.
Das Projekt ist auf der Suche nach Praktiken, die Bündnisse zwischen Zeitzeug:innen, Künstler:innen und Publikum stiften, um etablierte Narrative zu hinterfragen und Gegenentwürfe entstehen zu lassen. Dazu entwickelt es performative Versammlungen und Labore, in denen das immaterielle Erbe der postmigrantischen Gesellschaft live und öffentlich dokumentiert wird.
In einem dreistündigen Workshop geben Michael Annoff und Nuray Demir ihr kuratorisches Wissen weiter. Sie stellen ihre Audio-Installation „Geliehene Gemeinschaft“ vor, die sich Communities und ihr Zusammenhalt als immaterielles Erbe von marginalisierten Menschen widmet. Anschließend überlegen sie gemeinsam mit den Teilnehmenden, wie sich eine antirassistische Gegen-Erinnerung angesichts des wieder erstarkenden Rassismus und Faschismus verteidigen lässt.
Konzept und Durchführung: „Kein schöner Archiv“.
Teilnahme kostenlos.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Ort
Offener Prozess – ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex
Johannisplatz 8
09111 Chemnitz