TolSax Konkret: Kein „Neutralitätsgebot“ in der Demokratiearbeit | digital
29. Oktober,17:00 - 20:00
Zuletzt hat der Sächsische Rechnungshof eine sogenannte Neutralität der mit staatlichen Mitteln geförderten Zivilgesellschaft gefordert. Dies wurde bereits umgesetzt: in Förderrichtlinien taucht der Begriff der parteipolitischen Neutralität auf und stellt die sächsische Zivilgesellschaft vor Herausforderungen.
Im Auftrag mehrerer Stiftungen hat Prof. Dr. Hufen ein Rechtsgutachten erstellt, welches diese Sachverhalte juristisch prüft. Im Rahmen der digitalen TolSax Konkret wird Prof. Dr. Hufen das Gutachten vorstellen und Fragen beantworten. Es wird die Gelegenheit geben, das Gutachten zu diskutieren und in Gruppen Ableitungen für die eigene Arbeit zu treffen. Wir freuen uns auf den Austausch mit Euch!
Die Sprecher_innen des Netzwerks Tolerantes Sachsen
Referent
Prof. Dr. Friedhelm Hufen ist Professor für Öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungsrecht an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und war Mitglied des Verfassungsgerichtshofes Rheinland-Pfalz.Gutachten
Das „Rechtsgutachten zur Bedeutung des sogenannten Neutralitätsgebots für zivilgesellschaftliche Vereine der Demokratie- und Jugendarbeit“ wurde im Auftrag der Cellex Stiftung, unterstützt von der Freudenberg Stiftung, der Schöpflin Stiftung und der Amadeu Antonio Stiftung erstellt und im August 2024 veröffentlicht. Es ist hier einsehbar.Zielgruppe
Herzlich eingeladen sind alle in Sachsen ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten, die sich in ihrer Projekt- bzw. Vereinsarbeit für demokratische Kultur und vielfältige Lebensweisen einsetzen.Gruppenarbeit
Im Anschluss an den Vortrag wollen wir in Break-Out-Rooms die folgenden Fragen diskutieren:- Neutralität in der Öffentlichkeitsarbeit Was müssen wir in der Öffentlichkeitsarbeit beachten um die Chancengleichheit politischer Parteien zu wahren und gleichzeitig unserem Auftrag in der politischen Bildungs- und Demokratiearbeit gerecht werden?
- Vereinsarbeit ist mehr als die Projektarbeit Dürfen wir als Verein mehr tun als im geförderten Projekt? Ja, klar – aber worauf müssen wir dann in der Öffentlichkeitsarbeit und bei Veranstaltungen konkret achten?
- Kommunikation mit staatlichen Fördermittelgeber_innen Wie reagieren wir auf Vorgaben zum Neutralitätsgebot? Wie können Antworten und Begründungen formuliert sein, in denen wir unsere im Gutachten herausgestellten Rechte in der politischen Bildung und Demokratiearbeit in Anspruch nehmen?
- Neutralitätsgebot im Schulkontext Auch im Schulkontext wird Neutralität gefordert. Wie kann die Politische Bildungsarbeit Schulen unterstützen, damit Schule eben kein „neutraler“ Ort ist?