Netzwerk Tolerantes Sachsen | „Ob in Roßwein oder anderswo – die sächsische Zivilgesellschaft lässt sich von rechten Provokationen nicht einschüchtern“

Das Netzwerk Tolerantes Sachsen wehrt sich entschieden gegen die Verunglimpfung der Arbeit zivilgesellschaftlicher Vereine. Über menschenverachtende Einstellungen aufzuklären ist eine Selbstverständlichkeit für alle Demokraten.


Am gestrigen Dienstag kam es im mittelsächsischen Roßwein zu Protesten gegen eine Informationsveranstaltung des Treibhaus e.V. zum Thema „Neue Rechte“. Schon im Vorfeld hatte die AfD Mittelsachsen versucht, die Veranstaltung im Rathaussaal mit einem Schreiben an die Stadtverwaltung zu verhindern und verunglimpfte zudem den Veranstalter.

„Getroffenen Hunde bellen“, so Frank Schubert, Sprecher des Netzwerks Tolerantes Sachsen. “Der Treibhaus e.V. hat mit der Veranstaltung zur ‚Neuen Rechten‘ am Dienstag ein hochaktuelles Thema aufgegriffen und die Bürgerinnen und Bürger sachlich über zentrale Akteure und die Hintergründe dieser rechten Bewegung in Deutschland informiert. Wie zahlreiche Recherchen belegen, bestehen zum Teil enge Kontakte zwischen Akteuren der AfD und der Neuen Rechten. Wir sehen in der Verunglimpfung des Treibhaus e.V. nun den hilflosen Versuch, die wichtige Informationsarbeit des Vereins zu diskreditieren. Ob in Roßwein oder anderswo – die sächsische Zivilgesellschaft wird sich von rechten Provokationen nicht einschüchtern lassen.“

Dass die AfD Mittelsachsen um den jüngst gewählten Bundestagsabgeordneten, Prof. Heiko Hessenkemper, wenig Verständnis für eine ausgewogene politische Bildung hat, wird schon in einem Interview mit dem Jugendforum im benachbarten Döbeln deutlich. Dort äußerte sich Hessenkemper zu den bildungspolitischen Zielen der AfD: „Da werden wir auch solche Sachen wie die Bundeszentrale für Politische Bildung tatsächlich abbauen“.

Äußerungen wie diese unterstreichen nach Ansicht des Netzwerks Tolerantes Sachsen die Notwendigkeit der Informationsarbeit zivilgesellschaftlicher Vereine über die neue Bewegung von Rechts, insbesondere im ländlichen Raum.

„Der Treibhaus e.V. macht seit vielen Jahren eine hervorragende politische Bildungsarbeit und bereichert maßgeblich die soziokulturelle Landschaft Mittelsachsens. Zudem leistete der Verein in den letzten zwei Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Integration der Geflüchteten im Altkreis Döbeln. Die Engagierten bauen Brücken zwischen den alteingesessenen und neuen Bürgerinnen und Bürgern. Wir sind uns sicher, dass die Menschen in der Region dieses Engagement sehr zu schätzen wissen und wünschen dem Verein die nötige Unterstützung durch Lokalpolitik und Stadtverwaltung,“ so Frank Schubert, Sprecher des Netzwerks Tolerantes Sachsen.

Das Netzwerk Tolerantes Sachsen ist ein Zusammenschluss von etwa 100 Organisationen und Vereinen der sächsischen Zivilgesellschaft, die sich für die Förderung demokratischer Kultur und vielfältige Lebensweisen sowie gegen Einstellungen der Ungleichwertigkeit, Antisemitismus und Rassismus einsetzen. Der Treibhaus e.V. engagiert sich als Mitglied und im Sprecher_innenrat des Netzwerks Tolerantes Sachsen.

Kontakt

Frank Schubert
Sprecher des Netzwerks Tolerantes Sachsen
Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.
Domplatz 5
04808 Wurzen
Tel: 03425 851 98 61
Web: http://www.ndk-wurzen.de/
Mail: frank.schubert@ndk-wurzen.de

Förderhinweis

Die Arbeit des Netzwerkes Tolerantes Sachsen wird unterstützt durch den Förderverein Tolerantes Sachsen. Diese Maßnahme wird gefördert im Rahmen des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“. Die Zuwendungen stammen aus Steuermitteln. Diese Steuermittel  werden auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes zur Verfügung gestellt.

Redaktion TolSax

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