Unterstützt die Kampagne #HIKEFOR!

Autor_innen: Förderverein für Jugendkultur und Zwischenmenschlichkeit e.V.

Liebe Aktive in Sachsen,

wenn es um Angebote für Jugendliche geht, gleicht die sächsische Provinz vielerorts einer Brachlandschaft. Die verantwortlichen Institutionen zeigen in der Regel wenig Motivation, an dieser Situation etwas zu ändern. Die aus dem Fehlen von Freizeitangeboten resultierende Langeweile und Leere nutzen rechte Akteur*innen wiederum nur allzu gern, um Jugendliche für ihre menschenverachtende Ideologie zu rekrutieren.

Aber nicht nur die Bedürfnisse von Jugendlichen, sondern auch die von Geflüchteten werden oftmals schlichtweg ignoriert. In dürftigen Asylunterkünften zusammengepfercht und nur mit einem Minimum an Rechten bedacht, werden sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt, womit eine erfolgreiche Teilhabe an selbiger aussichtslos erscheint.

Diejenigen Initiativen, die Jugendliche oder Geflüchtete in ihren Bedürfnissen, Zielen und Rechten unterstützen, müssen regelmäßig um ihre Finanzierung hinsichtlich der Vergabe staatlicher Fördergelder bangen und kämpfen, um ihre enorm wichtige Arbeit auch zukünftig fortsetzen zu können.

Was wollen wir dagegen unternehmen?

Mit der Kampagne #HIKEFOR wollen wir als Akteur*innen der emanzipatorischen Jugend- und Geflüchtetenarbeit diesen unhaltbaren Zuständen nicht länger taten- und machtlos gegenüberstehen.

Darum verfolgen wir mit der Kampagne #HIKEFOR drei wesentliche Ziele:

  1. Wir wollen mit eurer Unterstützung eine breite Öffentlichkeit für die wenig berücksichtigten oder gänzlich ignorierten Bedürfnisse von Jugendlichen und Geflüchteten schaffen.
  2. Wir wollen über eine Fundraising-Aktion Spendengelder sammeln, um unabhängig von staatlichen Fördergeldern und den damit einhergehenden Hürden und Kompromissen jeweils eine halbe Vollzeitstelle im Bereich der Jugend- und der Geflüchtetenarbeit in Grimma und Borna abzusichern und die CO2-neutrale Sanierung einer Industriebrache zu realisieren, welche eine Skatehalle und eine Energiegewinnungsanlage in sich verbinden soll.
  3. Wir wollen die bestehende GmbH in eine gGmbH umwandeln, um unsere Arbeit nicht nur über externe Spenden zu verwirklichen, sondern auch selbstständig Gelder zu akquirieren. Dies soll beispielsweise dadurch realisiert werden, dass wir Räume und Dienstleistungen vermieten, Workshops und Vorträge auf Honorarbasis anbieten oder Merchandiseartikel (u.a. von involvierten Bands, Labels und Initiativen) über einen Webshop und auf Veranstaltungen verkaufen.

Um diese drei Ziele miteinander zu vereinen, werden wir zum Kampagnenauftakt eine möglichst öffent-lichkeitswirksame Aktion in Form einer mehrwöchigen Alpenüberquerung durchführen. In 40 Tagesetappen werden somit ca. 740 Kilometer und ca. 47.000 Höhenmeter von Oberstdorf nach Triest zurückgelegt. Die Alpenüberquerung steht hierbei sinnbildlich für die Höhen und Tiefen, die wir auch in der Jugend- und Geflüchtetenarbeit sehen.

Die Wanderung wird von der angesprochenen Fundraising-Aktion begleitet, bei der in zwei Stufen einmal 40.000 Euro und einmal 30.000 Euro gesammelt werden sollen. Mit Hilfe des ersten Betrags sollen die Kosten der beiden halben Vollzeitstellen im Bereich der Jugend- und Geflüchtetenarbeit abgedeckt werden. Der zweite Betrag soll zur Realisierung der Sanierung der Industriebrache dienen.

Wie könnt ihr uns unterstützen?

Um für unsere Kampagne #HIKEFOR und die damit verbundene Fundraising-Aktion eine breite Öffentlichkeit zu schaffen und somit möglichst viele Menschen für die oben genannten Probleme zu sensibilisieren und ein umfangreiches Bild der stattfindenden Arbeit in Sachsen zu zeichnen, sind wir auf eure Unterstützung angewiesen. Nur gemeinsam können wir durch eine weitläufige Vernetzung zahlreicher Initiativen diese breite Öffentlichkeit aufbauen und viele Menschen erreichen.

Aus diesem Grund bitten wir euch, uns einen von euch erarbeiteten Beitrag zukommen zu lassen. Pro Etappe wird anschließend jeweils ein Beitrag während der Wanderung auf dem Blog und den Social Media-Kanälen der Kampagne veröffentlicht und somit zeitgleich auf eure Aktivitäten, aber auch die damit verbundenen Probleme hingewiesen. Als starken Partner für die Öffentlichkeitsarbeit konnten wir z.B. schon die taz.dietageszeitung für unsere Kampagne begeistern.

Demzufolge wäre es schön, wenn ihr beim Erarbeiten eures Beitrags auf folgende Leitfragen eingehen könntet:

  1. Welche Ursachen haben zur Gründung eurer Initiative geführt?
    In welchen Bereich(en) engagiert ihr euch?
  2. Inwiefern gelingt es euch, neue Mitstreiter_innen und „Nachwuchs“ für euer Engagement zu gewinnen?
    Mit welchen Problemen seht ihr euch hierbei konfrontiert?
  3. Wie finanziert ihr euer Engagement?
    Mit welchen Problemen seht ihr euch hierbei konfrontiert?
  4. Inwiefern wird euer Engagement behindert oder angefeindet?
    Was wäre, wenn es euer Engagement nicht mehr gäbe oder nie gegeben hätte?

Abgesehen von der Beantwortung der Leitfragen könnt ihr natürlich gern auch weitere Aspekte und Probleme in eurem Beitrag thematisieren, die euch wichtig erscheinen.

Euer Beitrag kann entweder:

  • ein schriftlicher Artikel im Umfang einer A4-Seite inklusive eines Fotos eures Engagements oder
  • ein Audio-Beitrag in einer Länge von drei bis zehn Minuten oder
  • ein Video-Beitrag in einer Länge von drei bis zehn Minuten

sein.

Spätester Abgabetermin für euren Beitrag ist der 21. Mai 2021.

Im Anschluss an die Wanderung werden eure schriftlichen Beiträge zudem in Form eines Sammelbandes zusammengefasst, in dem wir darüber hinaus auf der Grundlage eurer Artikel eine Analyse der Probleme und Bedürfnisse emanzipatorischer Arbeit in Sachsen veröffentlichen wollen. Der Sammelband soll anschließend als kostenlose Printbroschüre und als Download zur Verfügung stehen.

Lasst uns zusammen diesen Weg gehen, um einerseits auf die Bedürfnisse und die Rechte von Jugendlichen sowie von Geflüchteten aufmerksam zu machen und uns andererseits – zumindest ein stückweit – von der Abhängigkeit einer vagen und immer knapper werdenden staatlichen Förderung zu lösen.

Im Idealfall hat unsere Kampagne #HIKEFOR und der Aufbau der gGmbH Modellcharakter und kann in Zukunft noch ausgeweitet und von anderen Initiativen übernommen werden.

Vielen lieben Dank für eure Unterstützung – gemeinsam schaffen wir es!

Solidarische Grüße

Euer #HIKEFOR Team

Redaktion TolSax

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