bpb-Podcast „Rechtsextreme Rückzugsräume“

Autor_innen: Bundeszentrale für politische Bildung

Raus aus der Stadt, aus dieser Gesellschaft, aus dem gesamten System … seit einigen Jahren sind in Teilen des rechtsextremen Spektrums Rückzugstendenzen zu beobachten. So entdecken manche eine neue Lust am Landleben, kaufen alte Bauernhöfe und wollen „naturverbunden“ leben. Andere kündigen ihre Staatsbürgerschaft auf und werden zu Bürgern des „Deutschen Reichs“, weil sie die Legitimität der Bundesrepublik nicht anerkennen. Wieder andere finden im Netz eine neue Gemeinschaft – dort, wo „wahre“ Meinungsfreiheit herrscht und wo gemeinsam Hass auf Andersdenkende geschürt wird. Schließlich gibt es noch jene, die sich schon heute auf die Apokalypse von morgen vorbereiten.

In der Öffentlichkeit wird über diese Menschen gerne mit dem Kopf geschüttelt, sie werden als Spinner und Freaks abgestempelt. Doch ihr Tun nur zu belächeln kann gefährlich sein: Erinnert sei an einen „Reichsbürger“, der 2016 in Franken einen Polizisten erschoss und drei weitere verletzte. Erinnert sei auch an Rechtsterroristen wie Brenton Tarrant und Stephan Balliet oder an Alek Minassian, der in Toronto aus Frauenhass zehn Menschen tötete – sie alle radikalisierten sich in digitalen Rückzugsräumen.

Umso wichtiger ist es, Rechtsextreme und ihre Rückzugsräume ernst zu nehmen, denn sie sind allgegenwärtig: ob auf dem Land, in den eigenen vier Wänden, in der Garage nebenan, oder im Internet. Es sind Flucht- und Lebensmittelpunkte. Dort können Rechtsextreme ihr Leben gestalten, können Gemeinschaften bilden und aussprechen, was sonst sanktioniert wird. Der Begriff Rückzugsort mag dabei auf den ersten Blick irritierend sein, denn er suggeriert eine Abnabelung, wo tatsächlich eine Sammlung stattfindet. Denn es geht den rechtsextremen Akteuren nicht um das individuelle private Glück, sondern darum, Keimzelle zu sein für die Veränderung, für die Überwindung der demokratischen Gesellschaft.

Wer sind die Menschen, die der Gesellschaft hier den Rücken zukehren? Und was lässt sich gegen die Abwanderung in solche rechtsextremen Rückzugsräume tun?

Ein Podcast der Bundeszentrale für politische Bildung.

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(Foto: © Bundeszentrale für politische Bildung)

Die insgesamt dreizehnteilige Podcast-Reihe steht unter dem Obertitel „Rechtsextreme Rückzugsräume“. Darunter werden so unterschiedliche Phänomene wie sogenannte Völkische Siedler und Reichsbürger subsumiert, rechtsextreme Prepper oder spezifische, von Rechtsextremen frequentierte Webangebote. Aber warum wird hier von „Rückzugsräumen“ gesprochen? Welcher Logik folgt das? Welche Intention steht hinter den Podcast? Und, wie kam es dazu überhaupt?

Bastian Wierzioch spricht über all das in diesem Trailer zur Reihe mit Jana Kärgel und Martin Langebach, die bei der Bundeszentrale für politische Bildung das Gesamtkonzept für diesen Podcast entwickelt haben.

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Redaktion TolSax

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