Beim Netzwerk für demokratische Kultur in Wurzen

Das NDK in Wurzen engagiert sich seit 1999 gegen Rechts und für demokratische Gemeinwesenarbeit. Drei Mitarbeiter_innen beraten und unterstützen zivilgesellschaftliche Initativen in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen bei der Arbeit gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und für demokratische Teilhabe.

Engagement von jungen Menschen vernetzt das Onlineportal „Nix Los? Dann mach was los!“. Ob Sprayen in Grimma, Skaten in Markkleeberg oder Konzerte in Wurzen – das Projekt macht Jugendkultur im Landkreis Leipzig – und bald auch in Nordsachsen – mobil.

In Wurzen selbst bietet der Punkrocktresen, Kino und Lesungen im Kultur- und Bürger_innenzentrum D5 Inspiration für Menschen jedes Alters. Ein Kreis engagierter Wurzener_innen unterstützt Geflüchtete, z.B. mit Deutschkursen und Spendenaktionen. Jedes Jahr gedenkt ein Initiativkreis den Opfern der nationalsozialistischen Todesmärsche. Die Chronik „GANZ WEIT RECHTS“ dokumentiert rechtsmotivierte Gewalt in der Region.

Im Gespräch mit … Ingo Stange vom NDK
Die jüngesten Entwicklungen?

Die prägenste Entwicklung im letzten Jahr war laut Stange das Ankommen von Geflüchteten in Wurzen. Das hat dem NDK neue Gesichter und bereichernde Erfahrungen beschert. Schnell bildete sich auch ein ehrenamtlicher Unterstützer_Innenkreis. So kamen wieder neue Engagierte zum NDK, die vorher noch keinen Bezug zum Verein hatten.

Zu den zunehmenden rechten „Spaziergängen“ wünscht sich Stange von der Kommunal- und Landespolitik eine klare Stellungnahme: Man müsse das „Kind beim Namen nennt und deutlich machen, dass es eben nicht kritische Bürger sind, sondern dass die auch Hetze betreiben und manipulierend Lügen verbreiten. So ein Statement fehlt mir nicht nur in Wurzen, sondern generell“, so Stange.

Probleme?

Junge Menschen verlassen Wurzen nach der Ausbildung häufig. So gibt es wenige, die sich für emanzipatorische Politik interessieren und sich aktiv einbringen möchten.
Wünsche an das Netzwerk Tolerantes Sachsen
?

Klar politisch Stellung beziehen zu aktuellen Entwicklungen

Gewünscht sind gemeinsame Statements zu aktuellen politischen Entwicklungen, z.B. zur Flüchtlingspolitik, Übergriffe auf Asylsuchende, zu rechten Bewegungen wie *GIDAs, etc. An Politik und Gesellschaft sollten auch konkrete Forderungen gestellt werden.

Öffnung für junge Engagierte und neue Initiativen

Die über die Jahre gewachsenen Strukturen und Arbeitsweisen des Netzwerkes sollten offen und zugänglich bleiben für junge Menschen und neu Angekommene. TolSax muss sich auf neue Themen einstellen, Kommunikationswege wie facebook oder instagram nutzen und die Website für junge Menschen ansprechender gestalten.

Themenideen fürRegionaltreffen TolSax Konkret

Interessant wäre eine regionale Vernetzung und ein Wissensaustausch zum Umgang mit „Besorgten Bürgern“, also rechtsmotivierten „Spaziergängen“bzw. Aufmärschen in der Region.

Wie ist die Situation in den unterschiedlichen Gegenden, welche rechten Akteure melden immer wieder Demos an?

Welche Strategien funktionieren gut, um auf die rechten Aufmärsche angemessen zu reagieren.
Themenideen für
das Landestreffen

Stange wünscht sich einen Austausch über die Erfahrungen des letzten Jahres mit dem Thema Unterstützung für Geflüchtete einerseits und andererseits zu Entwicklungen rechter Demonstrationen und Übergriffe auf Asylsuchende.

Kontakt

Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. Wurzen

Ansprechpersonen: Martina Glass, Ingo Stange
Domplatz 5
04808 Wurzen
Tel/Fax: 03425-852710/-09

E-Mail: team[ at] ndk-wurzen.de

Web: www.ndk-wurzen.de

(18.04.2016)


Das Interview wurde im Rahmen unserer TolSaxOnTour (2016 und 2017) geführt. Zur Übersicht der Stationen

Tolerantes Sachsen | Mitglieder und Analyse

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