Solidarität zeigen – für Gerechtigkeit streiten!

Autor_innen: RAA Sachsen e.V.

Spenden für die Betroffenen der Neonazi-Angriffe in Chemnitz 2018

Am 1. September 2018 griff in Chemnitz eine Gruppe aus bundesweit angereisten Neonazis Gegendemonstrant*innen an. Nachdem der Prozess vier Jahre verschleppt wurde, sind mittlerweile die Anklagen gegen 19 Neonazis wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs erhoben. Die Betroffenen haben sich das gemeinsam mit ihren Anwält*innen erkämpft und einige werden nun aktiv als Nebenkläger*innen am Prozess teilnehmen. Damit die Angegriffenen weiterhin durch Anwält*innen ihres Vertrauens vertreten werden können und sie die Prozess- und Reisekosten nicht alleine tragen müssen, sammeln wir Spenden.

Vielen sind die Bilder der rassistischen Mobilisierungen in Chemnitz im August und September 2018 im Gedächtnis geblieben. Allein 48 rassistisch, antisemitisch und rechts motivierte Angriffe registrierte die Opferberatung SUPPORT der RAA Sachsen e.V. in Chemnitz im Zusammenhang mit den rassistischen Mobilisierungen innerhalb einer einzigen Woche im Sommer 2018. Nachdem Ende August insbesondere die rassistischen Ausschreitungen das Stadtbild prägten, folgten am 1. September 2018 tausende Rechte, Rassisten und Neonazis einem Aufruf von AfD und Pegida. Um sich diesem rechten Schulterschluss entgegenzustellen und Solidarität mit den Betroffenen auszudrücken, fand am 1. September 2018 eine große Gegendemonstration unter dem Motto „Herz statt Hetze“ statt. Viele Menschen beteiligten sich an diesem Protest, nicht wenige waren auch aus anderen Bundesländern angereist.

An diesem Tag kam es zu Angriffen auf Demonstrierende. Eine Gruppe, die ein Schild mit der Aufschrift „Chemnitz ist weder grau noch braun“ bei sich trug, wurde nach der Demo von einer Gruppe Neonazis attackiert. Diese beleidigten die Demonstrant*innen, nahmen ihnen das Schild weg, schlugen und traten auf sie ein. Eine weitere Gruppe von Gegendemonstrant*innen aus Hessen wurde auf dem Weg zu ihrem Bus von bewaffneten Neonazis angegriffen. Auch hier kam es zu Beleidigungen, Schlägen und Tritten. 

Seit nun fast vier Jahren warten die Betroffenen auf juristische Gerechtigkeit. Das Gerichtsverfahren wurde verschleppt und die Betroffenen damit im Stich gelassen. Heute wissen wir, dass die Angeklagten bekannte und teils vorbestrafte Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet sind. Sie griffen gezielt Menschen an, die gegen Rassismus und für demokratische Werte auf die Straße gingen. Da die Kostenübernahme für die Nebenklageanwält*innen bisher durch das Gericht abgelehnt wurde, kommen auf die Betroffenen möglicherweise hohe Anwält*innenkosten zu. Auf Grund der großen Anzahl der Beschuldigten ist mit vielen Verhandlungstagen zu rechnen und dadurch mit Kosten in Höhe von bis zu 30.000€. Deine und Ihre Spende trägt dazu bei, das Kostenrisiko für die Betroffenen so gering wie möglich halten.

Sollten Spenden nicht für das Verfahren gebraucht werden, fließt das Geld in den Opferfonds des RAA Sachsen e.V. 

Weitere Informationen hier

Und hier (via Facebook-Link)

Support für Betroffene rechter Gewalt (RAA Sachsen)

Support - die Beratung für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt des RAA Sachsen e.V. berät und unterstützt sowohl Betroffene als auch Angehörige, Freunde und Freundinnen der Betroffenen und Zeug_innen eines Angriffs. Du findest unsere Arbeit wichtig? Unterstütze uns jetzt mit einer Spende!

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